Tina Ruland - Interview [30. April 2002]


Tina Ruland spielt die Hauptrolle in dem Sat.1-TV-Film "Drei Frauen, ein Plan und die ganz große Kohle".

Sie spielen eine der Hauptrollen in "Drei Frauen, ein Plan und die ganz große Kohle" - wie ist denn Ihr Verhältnis zu Kohle?
Tina Ruland: Ich bin schon jemand, der Geld zu schätzen weiß und und nicht einfach auf den Kopf haut. Mit Geld kann man sich Freizeit erkaufen. Ich versuche, wo es möglich ist, kostenbewusst zu leben - z. B. bei Lebensmitteln. Dafür leiste ich mir lieber etwas anderes Schönen.

Es wirkt so, als hätten Sie bei den Dreharbeiten viel Spaß gehabt. War das so?
Tina Ruland: Ja, auf jeden Fall. Es war vor allem aber auch eine sehr interessante Arbeit. Dreharbeiten in einem Bergwerk - das war schon toll.

Wie lief es unter Tage?
Tina Ruland: Gott sei Dank habe ich keine Platzangst. Ich fand es spannend und aufregend. Die Menschen in Gelsenkirchen waren einfach entzückend - die haben uns in ihre Wohnzimmer gelassen,Kaffee gekocht und Waffeln gebacken. Das hat richtig Spaß gemacht. Für die war das was ganz Besonderes.

Wie war die Stimmung bei dem Damen-Trio Elfi Eschke, Meral Perin und Tina Ruland?
Tina Ruland: Wir haben uns sehr gut verstanden. Ich arbeite sowieso gern mit Frauen - wenn sich Frauen gut verstehen, wie es hier der Fall war, kann es nichts Witzigeres geben. Und wir hatten eine Menge zu lachen!

Sie spielen die Rolle der Ramona.Was mögen Sie an ihr?
Tina Ruland: Sie ist allein erziehend, sehr lebenslustig, und möchte gern den Mann fürs Leben kennen lernen, was sich nicht so einfach gestaltet. Sie genießt ihr Leben und ist eine ziemliche Romantikerin.

Was mögen Sie an der Rolle?
Tina Ruland: Ramona ist etwas einfacher gestrickt, aber nicht dumm. Sie ist trotz allem eine sehr starke Frau, sie geht mit ihrer Tochter easy um, hat ihr Leben im Griff.Das finde ich grundsätzlich interessant.

Apropos starke Frauen: In Filmen mit starken Frauen sind Sie öfter zu finden - z. B. "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann" oder "Frauen, die Prosecco trinken" - Zufall?
Tina Ruland: Sagen wir mal so: Ich leiste mir den Riesenluxus, nur das zu spielen, wozu ich wirklich Lust habe und woran ich glaube. Wenn ich ein Drehbuch lese, ist es natürlich schön, eine Frauenrolle zu sehen, die auch ihre Abgründe oder Schwächen hat, aber trotz allem ihre Frau steht. Die Ramona ist auf der Suche nach der großen Liebe, weiß im Alltag aber ganz genau, was sie will. Das finde ich schön - zu zeigen, dass Frauen ihre Schwächen genauso wie ihre Träume und Sehnsüchte haben, aber im Zweifelsfall auch allein gut zurecht kommen.

Die Frauen kommen hier deutlich besser weg als die Männer ...
Tina Ruland: Frauen sind auch ein bisschen raffinierter, die denken eher mal um die Ecke, da ist schon was dran. Aber wir alle - auch Marco Rima und Tim Seyfi - haben das natürlich sehr entspannt gesehen, mit einem Augenzwinkern.

Ihr erster, sehr erfolgreicher Film "Manta Manta" war eine sogenannte "Ruhrpott-Komödie", dieser Film ist jetzt ebenfalls im Pott angesiedelt. Was macht Ihrer Meinung nach den Charme dieses Genres aus?
Tina Ruland: Ich glaube, dass man da dichtes Leben findet. Die Menschen sind sehr ehrlich und offen, gewähren einem viele Einblicke - ein besonderer Menschenschlag. Diese Ruhrpott-Mentalität, Gelsenkirchener Barock usw. findet man dort tatsächlich, und das ist echt, nicht aufgesetzt. Das finde ich sehr reizvoll.

"Drei frauen, ein Plan und die ganz große Kohle" - was erwartet den Zuschauer?
Tina Ruland: Eine schöne, runde Abendunterhaltung, bei der man sich einfach zurücklehnen,genießen und lachen kann und trotzdem eine Geschichte erzählt bekommt. Und im Stillen denkt: Ja, das ist aus dem Leben gegriffen.

Sie sind von Berlin wieder in Ihre Heimatstadt Köln gegangen. warum?
Tina Ruland: Ich fand Berlin sehr spannend. Ich habe dort mit einer Freundin zusammen gewohnt, das war auch eine neue Erfahrung. Es hat wirklich Spaß gemacht, und ich habe das sehr genossen. Ich bin zurück nach Köln, weil hier einfach meine Wurzeln sind - meine Familie lebt hier, ich bin hier geboren, das hatte ich sehr vermisst.

Wo können wir Sie demnächst sehen?
Tina Ruland: Ich habe nach den Dreharbeiten zu "Drei Frauen, ein Plan und die ganz große Kohle" noch einen Film gedreht: "Sag einfach ja" - eine romantische Komödie für die ARD. Im April werde ich voraussichtlich wieder etwas Neues beginnen, aber noch ist nichts unterschrieben.